Professionelle Meinung

Jahrgang 2019: „Ich habe schon mehrfach geschrieben, dass im Grunde nichts gegen Olivenöle aus den Regalen diverser Discounter spricht – wenn man damit seine Holzmöbel pflegen möchte. Um Blattsalaten, Gemüsesuppen, Fisch- und Fleischgerichte sowie Pastazubereitungen den ultimativen kulinarischen Kick zu geben, sind diese geschmacksneutralen Industrieprodukte allerdings völlig ungeeignet. Dann lieber kein Olivenöl. Ich persönlich präferiere die nativen toskanischen Olivenöle – wegen ihrer intensiven Aromen, den dezenten Bitternoten, den scharfen Nuancen und dem angenehm sauberen Mundgefühl. Mein Favorit ist das Olio extra vergine di Oliva des Familienbetriebes Il Casone 1729 im Hügelland der Versilia, dessen 2019er Jahrgang besonders charakterstark daherkommt und dessen grasige, vegetale Aromatik lange im Mund nachhallt. Obwohl Superlative nicht mein Ding sind – dieses Olivenöl ist das beste, das ich seit langem verkostet habe. Ein Öl solcher Güte bekommt man nur selten.“

Jörg Teuscher, Food-Journalist, Berlin

 

Jahrgang 2017: „Einfach umwerfend, Ihr diesjähriges Öl! Es ist einfach phantastisch! Diese leuchtende Farbe, dieser Duft nach frisch geschnittenem Gras und Goldparmäne (mein Lieblingsapfel!), dieses Prickeln und Tanzen auf der Zunge! Diese Bitterkeit! Natürlich musste ich den Speiseplan für heute Abend ändern: wir werden das neue Öl über frische Pellkartoffeln träufeln und zur Tagliata essen, und zum letzten Spinat aus dem Garten.“

Martina Meuth, Publizistin und TV-Moderatorin, Sulz-Hopfau im Schwarzwald

Jahrgang 2017: „Wie jedes gute Olivenöl erkennt man auch das 2017er Olio extra vergine des Landgutes Il Casone 1729 zuerst an seinem Geruch. Die typisch toskanische Cuvée aus der traditonellen Frantoio-Olive sowie den alten Sorten Leccino, Maurino und Quercetano riecht sehr angenehm und punktet mit frischen Aromen von grünen Oliven, Wiesenkräutern und geschnittenem Gras. Im Mund entfaltet das resedagrüne, mittel- bis intensivfruchtige Öl feine Bitternoten, im Hals eine pfeffrige Schärfe, die wie Peperoncino nachhallt. Dabei hinterlässt das exzellente Qualitätsprodukt aus biologischer Bewirtschaftung ein sauberes, schönes Mundgefühl. Die makellosen Früchte stammen aus den frühestmöglichen Erntetagen in der Versilia und weisen deshalb einen hohen Gehalt an ernährungsphysiologisch wertvollen Polyphenolen auf. Mein Fazit: Die Olivenbauern von Il Casone wissen, was sie tun!“

Jörg Teuscher, Food-Journalist, Berlin

„ Il Casone -  Grünes Gold!  Das Olivenöl, welches in meinem Beisein gepresst wurde, ist das schönste Ölerlebnis, das man haben kann. Das Öl ist unglaublich tief, geschmeidig wie Kaschmir, warm wie ein Herz und unglaublich lang im Abgang. Für mich ist es die größte kulinarische Offenbarung der letzten Jahre, und ich freue mich sehr, dieses wunderbare Öl in meiner Küche nutzen zu dürfen. Die Farbe des Goldes hat sich verändert.“

Michael Hoffmann, Küchenchef und Inhaber Restaurant Margaux, Berlin

 

„Die Farbe des jungen Il-Casone-Öls ist unfassbar grün. Es steigt grasig-artischockig-frisch in die Nase und duftet nach Sommer. Vor den Augen entsteht eine ganze Margeritenwiese. Dann die zarte Bitterkeit im Mund, die dennoch kraftvoll und fördernd wirkt und am Ende das typische Prickeln im Hals hinterlässt. Das Öl ist herzhaft, hat die charakteristische Kraft toskanischer Olivenöle und wirkt dabei aber äußerst elegant – so leicht, dass es auf der Zunge tanzt. Wir lieben es über schmelzend zarten weißen Bohnen, zum blutig-roten Steak oder einfach zu Pellkartoffeln mit Schnittlauchröllchen und ein paar Krümeln Fleur de Sel.“

Martina Meuth, Publizistin und TV-Moderatorin, Sulz-Hopfau im Schwarzwald

 

„Dieses Öl ist wirklich ausgezeichnet! Es hat, meiner Meinung nach, sehr viel Persönlichkeit und ist „toskanischer“ als in den anderen Jahren, hat aber einen „grünen“ Geschmack, der ihm Frische verleiht. Es handelt sich dabei wirklich um ein außergewöhnliches Produkt, wie immer.“

Andrea Mattei, Küchenchef Ristorante Magnolia, Forte dei Marmi

 

„So steht es vor mir, das erste Öl der diesjährigen Ernte: grüngelb in der Farbe, mit dem feinen Duft halbreifer Oliven nach frischem Gras und Mandeln und einem ebensolchen Geschmack, der auch an Artischocken und Kaffee erinnert und dessen langsam einsetzende peperoncinoartige Schärfe seinen einzigartigen Charakter noch unterstreicht. Es mag möglicherweise für einige pathetisch klingen, aber dieses 2013er Il-Casone-Olivenöl ist ein geschmackliches Kunstwerk und ein kulinarischer Naturschatz. Es ist authentisch und exzellent, das Resultat der Ethik nachhaltiger Landnutzung, natürlicher Bewirtschaftung eines uralten Olivenhains ohne jegliche chemische Hilfsmittel, der Aufrichtigkeit seiner Produzenten und – last but not least – auch das Resultat moderner Technologie in einer nahegelegenen Ölmühle. Kürzer formuliert: Dieses Olivenöl ist stark, redlich, typisch toskanisch und etwas für Kenner.“

Jörg Teuscher, Food-Journalist, Berlin

 

„Das Parfum
Beim Lieblingsöl des Berliner Gemüseflüsterers (Michael Hoffmann) durchdringen sich die Extreme. Das beginnt schon mit einer ungewohnt vollen und tiefen grünen Farbe, die den Befürwortern ungestümer Öle außerordentliche Intensität signalisiert. Die setzt sich zusammen aus unreifer Walnuss, Rauch und anhaltender Bitterkeit. Doch dieses Merkmal des ab Anfang Oktober geernteten Öls aus der Toskana schlägt nicht ins Unangenehme, wie Wissler betonte. Wissler stufte es als harmonisch ein, "obwohl es kräftig ist, ja geballt." Wie ein Parfum - nur für den dosierten Gebrauch.“

Joachim Wissler, Restaurant "Vendôme" im Grandhotel Schloss Bensberg, Bergisch Gladbach 2013